Die Digitalisierung hat bereits in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten und auch im Gesundheitswesen ist sie nicht mehr wegzudenken. Im Zuge dessen werden neue Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung und Effizienz der medizinischen Versorgung geschaffen. Digitale Anwendungen ermöglichen medizinischen Fachkräften schnelleren Zugang zu Informationen, bewusstere Datensicherheit und umfassende Kenntnis für die Behandlung der Patientinnen und Patienten.
Wir fokussieren uns auf 4 digitale Trends, die das Gesundheitssystem nachhaltig beeinflussen.
- Digitaltrend: Telemedizin
- Digitaltrend: ePA – elektronische Patientenakte
- Digitaltrend: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
- Digitaltrend: Wearables
1. Digitaltrend: Telemedizin (Fernbehandlung)
Immer mehr Medizinerinnen und Mediziner setzen auf digitale Technologien, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Die Telemedizin ist dabei ein wichtiger Bestandteil, der in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird. Wir schauen uns die verschiedenen Arten genauer an.
Telekonsultation: Über Videokonferenz können Patientinnen und Patienten mit ihren Ärztinnen und Ärzten sprechen, ohne dafür in die Praxis kommen zu müssen. Das spart lange Wartezeiten sowie Kosten für die Anreise. Die Telekonsultation ermöglicht auch weniger mobilen Menschen aus ländlichen Gebieten eine schnelle medizinische Beratung.
Telemonitoring: Hierbei werden medizinische Daten wie Blutdruck, Herzfrequenz oder Blutzuckerwerte von Patientinnen und Patienten zuhause erfasst und an die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt übermittelt. Diese können dann aus der Ferne eine Therapieanpassung vornehmen oder bei Auffälligkeiten schnell reagieren.
Telemedizinische Rehabilitation: Auch in der Rehabilitation kann Telemedizin eingesetzt werden. So können beispielsweise Physiotherapiestunden per Videokonferenz abgehalten werden, um lange Anfahrtswege für Patientinnen und Patienten zu vermeiden.
Fernbehandlung: In vielen Fällen ist es möglich, bestimmte Erkrankungen auch ohne direkten Kontakt mit einer Ärztin oder einem Arzt zu behandeln. Beispiele hierfür sind Online-Therapien bei psychischen Störungen oder digitale Sprechstunden für Hautprobleme. Einige Länder haben bereits erste Schritte unternommen, um Telemedizin-Systeme in ihr Gesundheitssystem zu integrieren.
Diese Beispiele zeigen nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was die Telemedizin im Gesundheitsbereich leisten kann. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung der Telemedizin in Zukunft weiter zunehmen wird und somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leistet.
2. Digitaltrend: ePa – elektronische Patientenakte
Die ePa ist eine elektronische Version der traditionellen Papierakte, die alle relevanten medizinischen Informationen von Patientinnen und Patienten enthält. Diese Daten umfassen unter anderem Diagnosen, Behandlungsverläufe, Laborergebnisse und Medikamentenpläne. Durch die ePa können Medizinerinnen und Mediziner schnell auf die zugehörigen Informationen zugreifen und somit eine bessere Diagnose stellen, um eine ganzheitliche Behandlung zu planen.
Datenaustausch: Mit der ePa erhalten verschiedene medizinische Einrichtungen die Möglichkeit des Datenaustauschs. So können beispielsweise Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken auf dieselben Informationen zugreifen und somit eine nahtlose Behandlung gewährleisten.
Fehlerreduktion: Die ePa gilt als wichtiger Digital-Trend im Gesundheitswesen, da sie nicht nur Zeit spart, sondern auch dazu beitragen kann, Fehler bei der Diagnosestellung oder Behandlung zu minimieren. Zudem ermöglicht sie eine bessere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen und somit eine ganzheitliche Betreuung des Patienten.
Insgesamt wird die ePa in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle im Gesundheitswesen spielen und dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten wirksamer und in Abstimmung mit früheren Behandlungshistorien intensiver behandelt werden können.
Vorteile: Die Einführung einer digitalen Patientenakte bietet viele Vorteile für das Gesundheitswesen. Sie kann dazu beitragen, dass Behandlungen zeitsparender und effektiver durchgeführt werden können. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Doppeluntersuchungen vermieden und somit Kosten gespart werden.
Bedenken: Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei der Nutzung der ePatientenakte. Es ist essenziell sicherzustellen, dass die Daten nur von autorisierten Personen eingesehen werden können, und dass sie vor unerwünschtem Zugriff geschützt sind.
Insgesamt ist die Einführung einer digitalen Patientenakte ein zeitgemäßer Digital-Trend, der das Gesundheitswesen voraussichtlich bis zum Jahr 2024 maßgeblich prägen wird.
3. Digitaltrend: Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Die Zukunft des Gesundheitswesens wird durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) massiv beeinflusst werden. KI- und ML-basierte Systeme können eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen, wenn die menschliche Kapazität an ihre Grenzen stößt. Mit KI und ML können Diagnosen leichter gestellt, Patientendaten schneller analysiert und behandelt werden.
Chatbots: Ein Beispiel für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen ist der Einsatz von Chatbots, die als virtuelle Assistenz eingesetzt werden, um Patientinnen und Patienten bei der Suche nach Informationen zu unterstützen oder Fragen in Echtzeit zu beantworten. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie es Medizinerinnen und Medizinern, mehr Zeit für die Behandlung aufzuwenden, indem sie Routineaufgaben automatisieren.
Predictive Analytics: Bei Predictive Analytics handelt es sich um Modelle, die mithilfe von maschinellem Lernen mögliche Folgen bestimmter Handlungsmuster vorhersagen können. So kann durch die Analyse von Verhaltensdaten einer Patientin oder eines Patienten frühzeitig erkannt werden, ob eine bestimmte Erkrankung möglicherweise in naher Zukunft eintritt.
Wissensaustausch: Künstliche Intelligenz hat auch das Potenzial, Wissen innerhalb des Gesundheitswesens zu verbessern. Dank ML-basierter Algorithmen werden Datensätze in einer stetig wachsenden Wissensdatenbank angelegt. Damit werden z. B. Anamnese- oder Behandlungsprozesse zügiger verarbeitet und interpretiert als je zuvor. Dies bedeutet, dass medizinische und pflegende Fachkräfte umfassenderen Dateneinblick erhalten als je zuvor. Dies hat zur Folge, dass die Genauigkeit der Diagnosen verbessert und die Behandlungen effizienter gestaltet werden.
Forschung: Auch im Forschungsgebiet spielt KI eine große Rolle. KI-Systeme können tiefgreifende Analysen über große Mengen an Datensätzen durchführen, was es Forschern ermöglicht, neue Erkenntnisse aus ihrer Arbeit zu gewinnen und innovative Technologien zur Verbesserung des Gesundheitswesens zu entwickeln.
Es ist offensichtlich, dass KI und ML massive Auswirkungen auf die Zukunft des Gesundheitswesens haben werden. Sie stellen eine revolutionäre Möglichkeit dar, um Diagnosen leichter zu stellen, Forschung voranzutreiben und mithilfe von Chatbots besseren Service für Patientinnen und Patienten anzubieten.
4. Digitaltrend: Wearables
Ein Digitaltrend, der bereits seit einigen Jahren im Gesundheitswesen Einzug hält, sind Wearables. Diese kleinen, sensorgesteuerten Geräte haben großes Potenzial für den Einsatz im Gesundheitswesen. Da die Geräte mobil und körpernah getragen werden, sind Langzeitmessungen über bspw. das Wochenende hinweg möglich, was wertvolle Erkenntnisse über den Gesundheits- oder Krankenzustand liefert.
Zu den häufigsten Gesundheitsdaten, die aufgezeichnet werden zählen die Herzfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur, Sauerstoffgehalt im Blut und die Schrittuahl.
Doch die Möglichkeiten von Wearables gehen weit über das reine Tracking von Gesundheitsdaten hinaus. So können sie etwa auch bei der Früherkennung von Krankheiten helfen. Ein Beispiel hierfür sind Smartwatches, die mithilfe von Sensoren in der Lage sind, bestimmte Symptome zu erkennen und daraufhin den Nutzer oder die Nutzerin auf mögliche Erkrankungen hinzuweisen.
Auch in der Therapie können Wearables eine wichtige Rolle spielen. So gibt es mittlerweile schon intelligente Pflaster, die kontinuierlich Vitaldaten messen und diese an Ärztinnen und Ärzte übermitteln können. Dadurch wird eine engmaschigere Überwachung der zu behandelnden Person möglich, was gerade bei chronischen Erkrankungen sehr hilfreich sein kann.
Wearables werden im Gesundheitswesen im Bereich der Telemedizin eingesetzt. Hierbei werden Daten von Wearables direkt an Medizinerinnen und Mediziner übermittelt, um eine schnelle Diagnose oder Therapieanpassung zu ermöglichen. Gerade in ländlichen Regionen kann dies eine große Hilfe sein, da so lange Anfahrtswege vermieden werden können.
Allerdings gibt es auch Bedenken bezüglich des Datenschutzes bei telemedizinischen Anwendungen sowie Fragen zur Haftung im Falle eines Behandlungsfehlers. Hier müssen noch klare rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um sowohl den Schutz der Patientendaten als auch die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleisten zu können.
Insgesamt bieten Wearables also viele Möglichkeiten für das Gesundheitswesen der Zukunft. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen in diesem Bereich noch folgen werden.
Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im medizinischen Bereich
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen birgt sowohl neue Chancen als auch Herausforderungen. In der Zukunft werden digitale Technologien und Programme wie Roboter-Chirurgie und Künstliche Intelligenz verstärkt helfen, einzelne Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Dabei besteht jedoch das Risiko des Datenmissbrauchs durch unvorsichtige oder fahrlässige Datennutzung sowie durch zunehmende Cyberangriffe. Obwohl sämtliche Sicherheitsmaßnahmen nach geltendem Standard eingehalten werden, werden sich Sicherheitslücken auftun, meist durch die Schwachstelle Mensch, die das Einschleusen von Schadprogrammen ermöglichen. Diese zielen auf den gigantischen Datenpool der Patientinnen und Patienten ab. Nach einem initiierten Datenraub werden die gestohlenen Informationen fremdverschlüsselt, sodass kein Zugriff durch den zuständigen Admin mehr möglich ist. Es folgt: die Erpressung.Doch die Möglichkeiten von Wearables gehen weit über das reine Tracking von Gesundheitsdaten hinaus. So können sie etwa auch bei der Früherkennung von Krankheiten helfen. Ein Beispiel hierfür sind Smartwatches, die mithilfe von Sensoren in der Lage sind, bestimmte Symptome zu erkennen und daraufhin den Nutzer oder die Nutzerin auf mögliche Erkrankungen hinzuweisen.
Für die Freigabe der Daten werden von den Cyberkriminellen typische Forderungen gestellt, wie:
- horrende Geldforderungen in Kryptowährung
- politisch motivierte Bedingungen
- Erpressung durch Identitätsdiebstahl (Manipulation von sensiblen Daten bis zur Veränderung kompletter Patientenprofile.)
- Erpressung durch gehackte und folglich fremdgesteuerte medizinische Geräte wie Herzschrittmacher.
Weiterhin wirft der Einsatz von KI ethische Fragen auf, die dringender Klärung bedürfen, um das Vertrauen von Patientinnen und Patienten in die digitale Medizin zu gewinnen. Mögliche Fragen können lauten:
Inwieweit sollten Medizinerinnen und Mediziner dem KI-basierten Behandlungsvorschlag folgen? Wer haftet bei möglichen KI-basierenden Komplikationen?
Es ist entscheidend, feste Regeln für den Schutz personenbezogener Daten zu etablieren, und die Ethikkommission im Umgang mit diesen Daten weiter miteinzubeziehen. Nur so ist sichergestellt, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens dem Wohle der Bevölkerung dient.
Fazit
Der Einsatz nachhaltiger Digitaltrends im Gesundheitswesen wird die Zukunft des medizinischen Sektors stark beeinflussen und Innovationen zu verbesserter Qualität und Effizienz führen. Alle Beteiligten können von den enormen Vorzügen der neuen Technologien profitieren. Trotz der noch bestehenden Herausforderungen und Kontroversen sollte das vielversprechende Potenzial digitaler Möglichkeiten im gesamten Gesundheitswesen als Chance angenommen werden:
Um Leben zu retten, Qualitätsstandards zu erhöhen und den Umgang mit gesundheitlichen Problemen effizienter als je zuvor zu gestalten.
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