„Auf dem Weg zum digitalisierten Krankenhaus“

In den 90er-Jahren unternahmen wir erste Versuche in der Pathologie. Seit 2011 ist in unserer Einrichtung SpeaKING als Diktatlösung mit der Integration in AGFA – als damals erste derartige Installation – realisiert. Die Spracherkennung wurde damals noch nicht genutzt.
2014 haben wir in der Radiologie begonnen, mit der Spracherkennung zu arbeiten. Dort wird besonders viel diktiert und die über 60.000 Befunde im Jahr machen einen großen Teil des Tagesgeschäfts aus. In der nächsten Ausbauphase kamen Unfallchirurgie, Pathologie, Psychosomatik und Neurologie dazu, inzwischen wird die Technologie flächendeckend eingesetzt.
2014 gab es bei der Systemintegration Probleme mit einem weiteren Anbieter. Neben den technischen Anforderungen war bei MediaInterface unter anderem das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend.
Für uns ist sie ein Teil unserer Digitalisierungsstrategie. Wir sind auf dem Weg zum digitalisierten Krankenhaus. Die Spracherkennung ist ein Schritt auf diesem Weg. Im Vergleich zu anderen Kliniken haben wir über die Jahre einen hohen, weit überdurchschnittlichen digitalen Durchdringungsgrad erreicht. Wir sehen uns damit gut gerüstet für kommende Herausforderungen. Zu diesen gehört unter anderem auch die intersektorale Vernetzung von Patienten, Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten, Reha-Einrichtungen, Sozialdiensten und Krankenkassen. Die Spracherkennung ist hier ein Werkzeug, mit dem eine schnelle Befund- und Arztbrieferstellung und damit eine zeitnahe Kommunikation mit allen Akteuren im Gesundheitswesen ermöglicht wird.
Die Dokumente können von den Ärztinnen und Ärzten direkt in Orbis bearbeitet werden. Auf zusätzliche Schreibkräfte wird nur noch selten zurückgegriffen.
Wir haben sehr intensiv um deren Akzeptanz geworben. Bei einer Klinikkonferenz wurde live per Videoübertragung demonstriert, wie ein Radiologe sein Diktat mit der SpeaKING-Spracherkennung erfasst. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sahen: Es gibt kaum Korrekturbedarf. Bereits während der Demo signalisierten erste Ärztinnen und Ärzte: „Das will ich auch nutzen!“.
Wir haben einen Projektfahrplan entwickelt und uns mit allen Fachabteilungen ausgetauscht. Im Ergebnis ist daraus ein Einführungsterminplan entstanden. Als Nebeneffekt wollten wir in Erfahrung bringen, wie viele Ärzte genau das System nutzen wollen und wie viele Endgeräte wir dementsprechend benötigen werden.
Die Spracherkennung kann derzeit nur mit stationären Geräten genutzt werden. Digitale Diktate werden teilweise noch mit mobilen Endgeräten verfasst. Bei der Betreuung unserer Diktierhardware vertrauen wir ebenfalls auf MediaInterface, da uns das zentrale Management von Firmware-Updates, als flankierender betriebsunterstützender Service, Ressourcen spart.
Jede Ärztin und jeder Arzt erhält eine Schulung. Der Aufwand variiert je nach Sprechstimme. Oft sind die Ergebnisse sehr schnell nahezu fehlerlos. Bei einer stark dialektal gefärbten Aussprache dauert es etwas länger. Mit Patrick Oestringer haben wir einen Mitarbeiter von MediaInterface vor Ort, der die Schulungen mit uns durchführt.
Neben dem initialen Training ging es in der Startphase zunächst darum, den richtigen Wortschatz für jede Abteilung auszuwählen und gegebenenfalls Worte nachzupflegen, die nicht erkannt, aber für die Arbeit der Ärztin/des Arztes benötigt werden.
SpeaKING wird von der Ärzteschaft durchweg sehr positiv bewertet. Das freut uns als IT. Wir haben mit dem Produkt von Media-Interface die richtige Entscheidung getroffen!
Erleichterungen bei der Wortschatzpflege sind wünschenswert. Der Wechsel zwischen Orbis und SpeaKING ist aufwendig. Für das neue Update sind dahingehend Neuigkeiten angekündigt.
Von der Funktion SmartLearning versprechen wir uns viel, da der Sprachwortschatz mit neuen Dokumenten weiter „gefüttert“ werden kann. Die Ärztinnen und Ärzte können ihr „Sprachmodul“ dann selbst verbessern. Mit der gesteigerten Qualität der Dokumen-tation konnten wir die Zufriedenheit aller Beteiligten signifikant steigern.
Von der deutlich kürzeren Erstellungszeit der Dokumente profitieren nicht nur die Ärztinnen und Ärzte unseres Hauses, sondern auch niedergelassene Ärzte und unsere Patienten, denen nun Unterlagen schneller zur Verfügung stehen.
Das Marienhospital Stuttgart ist ein modernes Krankenhaus der Zentralversorgung. Es verfügt über 19 Fachkliniken und 18 interdisziplinäre Zentren. Patienten erhalten somit ein umfassendes medizinisches Angebot. Mit 761 Betten zählt das Marienhospital Stuttgart zu den größten Kliniken Stuttgarts. Es beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist einer der größten Arbeitgeber im Stuttgarter Süden. Gegründet wurde das Marienhospital Stuttgart 1890 von der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Untermarchtal e.V. Heute gehört das Krankenhaus in der Trägerschaft der Barmherzigen Schwestern zur Gruppe der Vinzenz von Paul Kliniken GmbH.